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Von Tonghai nach Jiangshui ins kaiserliche China (80 km)

Das luxuriöse Hotel in Tonghai verließen wir ohne Frühstück, da dies extra zu bezahlen und nach unserer Ansicht reichlich teuer gewesen wäre. So frühstückten wir die traditionelle Nudelsuppe später in einer kleinen Straßenkneipe am Stadtrand und fuhren dann weiter. Kurz danach riss Bernd die Fahrradkette, was uns zu einer längeren Reparatur zwang, da keiner von uns schon mal eine Kette repariert hatte.

Das von Dominik mitgebrachte Kettenschloss passte nicht für unsere Ketten und mit großer Unterstützung durch Dietmar gelang das Kürzen und neu Vernieten der alten Kette dann doch noch. Der weitere Weg führte durch gebirgiges Gelände und war sehr anstrengend. Einem kurzen Anstieg aus der von viel Industrie geprägten Stadt folgte eine lange, steile Abfahrt, die jedoch kurvenreich und auch bezüglich des Straßenzustandes nicht leicht zu meistern war. Die Bremsen der LKW’s werden in China meist mit Wasser gekühlt, was zu ständig nassen und schlammigen und rutschigen Straßen führt, auch wenn es nicht regnet. So konnten wir die eigentlich schöne Landschaft nicht so richtig genießen. Der langen Abfahrt folgte ein fast ebenso langer zum Glück nicht ganz so steiler Aufstieg, mit einigen kurzen Zwischenabfahrten. Bergauf schnauften die LKW’s an uns vorbei und bergab überholten wir sie wieder, weil sie aufgrund der Überladung und heiß gelaufener Bremsen bergab sehr langsam fahren konnten. Neben den wenigen Straßen mit den allgegenwärtigen LKW’s jeder Größe in oft schlechtem Zustand und mit stark rußendem Auspuff gibt es in dieser bergigen Gegend scheinbar nur noch den roten Fluss mit entsprechenden Schiffen als Transportweg. Dementsprechend muss nahezu alles über lange Distanzen per LKW transportiert werden. Irgendwelche Warenlager oder ein Speditionssystem konnten wir nicht entdecken.

Wir kamen durch einige kleine Ortschaften, die keinen besonderen Eindruck auf uns machten und uns nicht zu einem Zwischenstopp verleiten konnten. Deshalb gibt es von diesem Streckenabschnitt auch kaum Fotos. Die Mittagspause auf dem „Gipfel“ des Anstieges beschränkte sich aufgrund der früh verlorenen Zeit und der nicht gerade attraktiven Umgebung auf Kekse, Snickers, Wasser uns Nescafe, welches wir uns in Tonghai in die Taschen geladen hatten. Es hatte leicht zu regnen begonnen uns so wurde die folgende lange Abfahrt nach Jiangshui auch nicht zur reinen Erholung. So blieb uns von dieser Strecke im Wesentlichen nur die Anstrengung in Erinnerung.

Die Einfahrt in die große, alte Kaiserstadt Jiangshui (frühere Provinzhauptstadt von Yunnan) habe ich dann trotz des nun schon langsam gewohnten chaotischen Verkehrs als eine gewisse Erlösung empfunden. Nach einigem Suchen und der Vorbeifahrt an einem riesigen Stadttor fanden wir den Eingang zur historischen Hotelanlage „Garten der Familie Zhu“, welche dann meine Erwartungen doch stark übertraf. Diese große, nach außen hin abgeschlossene historische Wohnanlage eines früheren hohen Beamten des kaiserlichen Hofes samt Hofstaat war bestens gepflegt und ist einfach nur sehenswert. Neben seiner Funktion als Herberge für reiche Touristen ist sie auch eine wichtige Sehenswürdigkeit für das Verständnis des Lebens im kaiserlichen China. Geplant sollten wir 2 Tage in dieser Unterkunft bleiben, um uns von den Strapazen der ersten beiden Etappen erholen zu können.

Nach einer Dusche und einer längeren Erholungspause verbrachten wir den Abend wieder in einem historischen Restaurant. Unser Gourmet Klaus bestand auf der Bestellung von frittierten Maden, kleinen Fischen und gebratenen Käfern, welche nach anfänglicher Skepsis von den meisten mit Genuss verspeist wurden. Es kostet Überwindung, doch der Geschmack belohnt den Mut zu Verkostung. Danach gab es noch hochprozentigen Nachtisch, wobei vor allem Bernd viele geistige Getränke testete und sich dann einen Vorrat abfüllen ließ. Dieser Vorrat hat Deutschland leider nicht erreicht, weil wir später öfter Durst hatten…

 

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