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Hanoi – eine quicklebendige Stadt mit langer Tradition und Onkel Ho

Nachdem wir gestern schon einen kleinen Eindruck vom bunten und geschäftigen Treiben Hanois gewonnen hatten, wollten wir die Stadt heute etwas systematischer für uns erobern. Gleich nach dem Frühstück besuchten wir den berühmten Literaturtempel, eine weitere Tempelanlage, die auf den großen Gelehrten Konfuzius zurückgeht und in welcher zwischen 1070 und 1076 die erste Akademie des Landes gegründet wurde.

Diese große Tempelanlage ähnelte in mancher Hinsicht dem bereits besuchten Konfuzius-Tempel in Jiangshui/China. Auch hier war alles bestens gepflegt und der Tempel wurde nicht nur von Touristen sondern auch vom Volk rege besucht. Wir hatten das Glück, dort auf einen Jahrgang von frisch gebackenen Uni-Absolventen der juristischen Fakultät zu treffen, der sich dort feiern ließ. Besonders die jungen Mädchen mit ihren traditionellen Kleidern nachempfundenen Gewändern waren ein echter Blickfang für alle Männer. Meine Fotos von Ihnen könnten diesen Blog-Eintrag auch allein füllen. Im Tempel selbst gab es dann nur wenige Besonderheiten – vermutlich hatte ich einfach zu viele in zu kurzer Zeit besichtigt.

Danach machten wir uns auf den etwas weiteren Weg zum Regierungsviertel, wo sich auch das Mausoleum von Ho Chi Minh befindet. Das Mausoleum hatte geschlossen, worüber ich nicht traurig war. Es gab aber auch einen großen, schönen Park mit einigen Gebäuden, in welchen „Onkel Ho“ gewirkt hatte. Im Gegensatz zu den repräsentativen, teilweise protzigen Gebäuden der heutigen Regierung fiel die relative einfache und minimalistische Ausrüstung seiner Wohn- und Arbeitsstätten auf. Einzig seine ebenfalls ausgestellten Präsidentenwagen verbreiteten einen gediegenen Glanz. Während unseres Aufenthaltes im Regierungsgelände (in welchem nur in einem ganz kleiner Teil besonders abgesperrt war) konnten wir eine Wachablösung am Mausoleum beobachten und uns ansonsten völlig frei bewegen. Vergleichbares ist nicht in vielen Ländern möglich.

Später führte uns Duong in einen Biergarten, in welchem nach seiner Aussage oft Regierungsbeamte sitzen. Der Biergarten war recht voll und dementsprechend laut. Bier wurde in großen Plastikkannen (ca. 2 Liter) verkauft und es gab auch eine große Speisekarte. Wir feierten uns selbst und zogen später zu Fuß auf verschlungenen Wegen zurück in die Altstadt.

Es gab viel zu sehen und es herrschte wieder große Betriebsamkeit. Besonders auffällig war, dass es hier jeweils getrennte Straßen gab, in welchem viele Betriebe oder Geschäfte jeweils die gleichen oder ähnliche Waren bzw. Dienstleistungen anboten. So ähnlich muss es in Europa im Mittelalter mit den Handwerkerstraßen gewesen sein. Wir sahen auch viele Handwerker, welche mit einfachen Mitteln alle möglichen Werkzeuge und Waren des täglichen Bedarfs selbst herstellten, eine ganze Straße mit ausschließlich Kurzwaren oder woanders Schuhgeschäften oder eben mit chemischen Fetten und Reinigungsmitteln aller Art. Natürlich gab es auch viele Bekleidungsgeschäfte, in welchen aber nicht internationale Mode, sondern in Einzelanfertigung in Hinterzimmern angefertigte Kleider, Anzüge, Hosen oder Hemden verkauft wurden. Uns blieb es ein Rätsel, wie bei einer solchen Konkurrenz doch jeder sein Geschäft macht und überleben kann – falls dies so ist.

Für den Abend hatten wir Karten im berühmten Wasserpuppentheater bestellt und zumindest für Tine und mich war die Vorstellung beeindruckend. Wir haben als Laien auch in einem Puppentheater (liebe Mitglieder der Münchner Spieldose, bitte verzeiht die Verunglimpfung) mitgewirkt und können die Leistung der Spieler deshalb beurteilen.

Ziemlich fußlahm erreichten wir am späten Abend wieder unser Hotel.

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