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Ausflug in den Urwald und letzte Radetappe durch die trockene Halong-Bucht nach Ninh Binh (47 km)

Beim Frühstück ahnte ich noch nicht, wie abwechslungsreich und eindrucksvoll dieser Tag werden sollte. Bereits die Fahrt auf Plastikstühlen sitzend, welche einfach auf die Ladefläche des Klein-LKW gestellt wurden, gestaltete sich zum Abenteuer. Duong fuhr uns mit hoher Geschwindigkeit die buckelige und kurvenreiche Plattenstraße entlang immer tiefer in den Urwald hinein und wir hatten große Mühe, uns irgendwie festzuhalten.

Immer wieder rutschten und sprangen die Stühle mit uns wild hin und her, doch wir überstanden die knapp einstündliche Fahrt ohne ernsthafte Blessuren. Weiter ging es dann wandernd auf einem für Touristen angelegten Rundweg durch den Urwald, den wir aber aufgrund des vollen Tagesprogramms nur bis zu einem angeblich 1000 jährigen Urwaldriesen (ein besonders geschützter Baum) absolvierten und dann auf dem gleichen (kürzeren Weg) zurück gingen. Leider ließen die Lichtverhältnisse und das Eiltempo keine Fotos zu, obwohl es interessante Pflanzen und Tiere – vor allem absonderliche Insekten – zu sehen gab.

Nach kurzer Verschnauf- und Essenspause fuhren wir wieder auf dem Klein-LKW zurück und zu einer Affenaufzuchts- und Auswilderungsfarm. Diese schließt 13 Uhr für den Besucherverkehr und wir wollten sie undbedingt noch mit einigermaßen Zeit dafür besichtigen. In Vietnam gibt es viele stark vom Aussterben bedrohte Affenarten und diese Farm bemüht sich mit Hilfe von Paten und Spendern aus aller Welt um die Erhaltung dieser Arten. In einem 3-Stufenprogramm werden dort Affen gezüchtet und anschließend in dem riesigem Nationalpark ausgewildert. Der Urwald im Nationalpark ist die einzige Gegend Vietnams, welche menschliche Besiedlung, Kriege und die amerikanischen Entlaubungsaktionen im letzten Vietnamkrieg unbeschadet überstanden hat. Deshalb steht er heute unter strengstem Schutz.

Von der Affenstation konnten wir zurück zum Gästehaus für Wissenschaftler und Forscher laufen. Dort beluden wir gleich unsere Räder und machten uns auf den Weg Richtung trockene Halong-Bucht. Es war ziemlich heiß und wegen der hohen Luftfeuchte auch etwas dießig. Wir fuhren auf schmalen Straßen und Wegen durch kleine, belebte Ortschaften und begegneten einem eigenartigen Umzug mit Musikkapelle. Am Ende der Menschenschlange rollte ein Sarg vorbei, und damit wurde klar, was der Anlass für diesen farbenfrohen Umzug war. Wie bereits geschrieben, verehren die Vietnamesen ihre Ahnen wesentlich mehr als in Europa üblich und auch der Tod wird als Bestandteil des Lebens begriffen, welcher gebührend gefeiert wird.

Noch vor der trockenen Halong-Bucht machten wir an einer neu erbauten, sehr großen buddhistischen Tempelanlage halt. Erst hier wurde mir wirklich klar, dass Religion heute im Leben der Vietnamesen eine zentrale Rolle spielt. Für eine Besichtigung hätten selbst mehrere Stunden nicht ausgereicht und so fuhren wir bald weiter. Wir unternahmen kurze Abstecher in weitere kleine Tempel am Wegesrand und besichtigten eine alte Königsresidenz, welche früher den Ursprung des vietnamesischen Landes und Volkes bildete. Weiter ging es durch die unübersichtliche und beeindruckende Felsenlandschaft der trockenen Halong-Bucht weiter dem Meer entgegen. Am frühen Abend kamen wir in Ninh Binh an und checkten in einem sehr schönen, familiengeführten Hotel mit außerordentlich freundlichem und besorgtem Personal ein. Wir tranken unser letztes Schmutzbier und anschließend wurden unsere Räder abgeholt, auf einen LKW verladen und auf verschlungenen Wegen zurück nach Kunming gebracht.

Danach gab es für uns ein leckeres Abendbrot im Hotel und danach ließen wir den Tag mit einem langen Spaziergang durch das nächtliche Ninh Binh ausklingen.

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