Campingtour entlang des Rhonetals 2025

15.6. Nach Zwischenstop und Übernachtung in der Nähe von Zürich Weiterfahrt nach Seyssel.

Nach dem schönen Erlebnissen im Elsass letztes Jahr wollen wir jetzt das Rhonetal in Frankreich erkunden. Es bot sich an, zuvor unsere Freunde Mariana und Hans Peter zu besuchen, die in der Nähe von Zürich in Horgen wohnen. Das lag auf dem Weg und wir hatten uns auf ein Wiedersehen mit Ihnen gefreut. Mit Ihnen sind wir 2018 um einen Teil Cubas herumgesegelt...

Leider wurde beim Verlassen einer Tiefgarage in Horgen unser Dachzelt, speziell die Leiter so beschädigt, dass sie ohne Reparatur nicht mehr benutzbar war.

Wir sind auf dem Zeltplatz Seyssel angekommen und konnten in Ruhe zumindest unser „Aufenthaltszelt“ aufbauen. Nach einem schönen Nachmittag und Abend bei Hans-Peter und Mariana – wir wurden vorzüglich bewirtet – und einem ebenso reichhaltigen Frühstück bei Ihnen am nächsten Morgen konnten wir die Nacht mit wenig Schlaf schnell vergessen. Im ibis-Hotel Adliswil nahe Zürich wurden wir zwar zuvorkommend aufgenommen, doch unser Zimmer lag an der Straßenseite. Dort war bis nach 3 Uhr morgens viel Verkehr mit entsprechender Lautstärke. Wir hatten das Fenster angekippt, doch es war, als würden wir direkt am Straßenrand übernachten. Das Hotel war ziemlich voll, weil dort einige Mannschaften der „Tour de Swiss“ ein Radrennen für Frauen samt Fernsehteams untergebracht war. Diese Leute haben keinerlei Lärm verursacht. Egal, wir haben es überstanden.

16.6. Weitere Reparaturarbeiten an der Leiter, erster Spaziergang zum Markt in Seyssel und am Nachmittag ein größerer Rundgang durch die alte Stadt beidseitig der Rhone.

Am Morgen suchte ich nach einer Boulangerie, welche aber wegen Urlaub geschlossen hatte. Später entdeckte ich dann 2 weitere, nur wenige Schritte vom Zeltplatz entfernt. So war das erste französische Frühstück mit frischen Baguettes gesichert. Nach erfolgreicher Biegerei an der Aufhängung der Leiter und Fixierung der Leiterlänge mit Kabelbindern konnten wir das Dachzelt aufbauen, die Matratze dort wieder hineinlegen und das Dachzelt somit einsatzbereit machen. Nach einiger Probiererei zur Ausrichtung des Autos in Bezug zum Aufenthaltszelt haben wir dann erstmals das Aufenthaltszelt so mit dem Dachzelt verbunden, wie ich mir das schon beim Kauf erhofft hatte. Es funktioniert mit einigen zusätzlichen Leinen tatsächlich! Nun können wir auch bei Regenwetter vom Dachzelt aus direkt ins Aufenthaltszelt gelangen, ohne nass zu werden. Außerdem scheint die „Konstruktion“ auch einigermaßen windstabil zu sein. Tine räumte Tisch, Stühle und einige andere Dinge ins Aufenthaltszelt und konnte sich langsam wieder mit unserem Camping anfreunden…

Am späten Vormittag besuchten wir noch gemeinsam den Wochenmarkt mit vielen Köstlichkeiten, der hier montags stattfindet. Frida wollte erst nicht mitkommen, doch dann tat sie doch, was wir von Ihr erwarteten. Nach einem kleinen Mittagessen gingen wir noch mal in den Ort, um ihn zu erkunden. Hier die entsprechenden Eindrücke:

Vor dem Abendbrot fand ich dann im Supermarkt eine kleine Eisensäge, um ein weiteres kleines Problem mit der Leiter zu beseitigen. Nun fehlen nur noch 2 ca. 6 cm lange Bolzen oder Schrauben und die Leiter braucht auch keine Kabelbinder mehr. Tine hat noch Aprikosen und Rettiche gekauft und ein Abendbrot mit Würstchen, Kartoffelsalat sowie Brot und verschiedene Auflagen vorbereitet. Natürlich gab es auch Wein, diesmal Rosé-Wein. So lässt es sich gut leben. Heute werden wir bestimmt noch besser schlafen als letzte Nacht, wo uns noch ein rauschender Bach in der Ruhe gestört hat.

17.6. Rundtour mit Fahrrädern entlang der Rhone

Gestern hatte Tine vorgeschlagen, mit den Rädern und Frida im Frida-Mobil nach Culoz zu fahren. Laut einer in der Zeltplatz-Rezeption ausliegenden Karte schien das ein ähnlich großer Ort wie Seyssel zu sein. Also bereiteten wir uns vor und fuhren ca. 9:30 los. Zuerst besuchten wir eine Werkstatt für Wohnmobile. Dort durfte ich in einer Kiste mit alten Teilen und Schrauben nach Bolzen suchen, wie ich sie für unsere Zeltleiter brauche. Ich wurde fündig und nach der Tour probierte ich sie aus. Sie passen prima!.
Wir wollten dem Rhone-Radweg folgen, wurden aber bald über einen Berg umgeleitet und kamen schnell ins Schwitzen. Mit Frida im Hänger ist eine größere Steigung echt anstrengend. Da wir ohne Route mit GPS-Unterstützung losgefahren waren, hatten wir bald zum ersten mal eine falsche Abzweigung genommen. Tine merkte es schon nach einigen 100 m, also zurück zu Kreuzung und weiter. Der Weg war abwechslungsreich und der Wind blies vorwiegend von hinten. Trotzdem waren wir erst gegen Mittag in Culoz, nach ca. 25 km. Der Ort selbst bot leider nicht viel. Außer 2 recht abgerissen aussehenden Bars gab es kaum ein Geschäft oder irgendetwas Bemerkenswertes. Nur überdimensionale Fotos wiesen darauf hin, das Radrennen durch Culoz über eine Serpentinen-Straße auf den „Grand Colombier“ geführt hatten. Möglicherweise führte die Tour de France dort durch.

Da der Ort nicht viel bot sind wir zurück zu einem Supermarkt am Ortseingang gefahren, Tine hat Brot, kleine Würstchen, Käse und eine große Flasche Trinkjoghurt gekauft. Wir setzten uns vor den Markt und aßen alles auf. Für den Rückweg habe ich „Mapy“ befragt, und das schlug uns eine Route an der anderen Rhone-Seite zurück nach Seyssel vor. Die sollte nur 16 km lang sein. Auch die Rückfahrt war schweißtreibend, weil sie über Hügel führte und wir meist Gegenwind hatten. Kurze Strecken musste ich mein Rad mit Frida im Anhänger sogar schieben. Auf dem Markt von Seyssel angekommen, gönnten wir uns jeder eine Flasche Zitronenwasser ohne Zucker und einen Café au lait. Auf dem Zeltplatz ist unterdessen eine größere Gruppe Schulkinder angekommen. Tine bangt schon, dass früh nun Klo und Duschen meist besetzt sein werden. Während der Fahrt hatte ich einige Videos aufgezeichnet, welche ausschnittsweise noch hier landen sollen. Das hängt aber von der Geschwindigkeit des Internets hier auf dem Zeltplatz ab. Heute klappte das nicht, auch wegen 80 aufgeregten Kindern beim Abendbrot (ca. 10 Jahre alt)

18.08. Wanderung zu einem kleinen Wasserfall und zurück durch kleine Dörfer auf der anderen Seite der Rhone

Heute sollte es erstmals richtig heiß werden – 30°C oder mehr und nur wenig Wind – und es wurde heiß und heißer… Da wir gestern mit dem Rad unterwegs waren, wollten wir heute Wandern gehen. Mit Frida geht das nur, wenn unser Frida-Mobil dabei ist. Wir verließen den Zeltplatz bereits kurz nach 9 bei noch sehr angenehmen Temperaturen. Bis zum Wasserfall war es nicht sehr weit und nur am Ende ging es eine Strecke bergauf. Das letzte Stück bis zum Wasserfall musste Frida laufen, weil der Weg sehr holprig war. Und dann durfte Frida nicht mit zum Wasserfall kommen!

Der Wasserfall ist durchaus sehenswert, auch wenn es einige Kilometer weiter noch größere geben soll. Diese sind aber auch weniger zugänglich.

In der Nähe des Wasserfalls gab es ein Weingut, wo manchmal aus Verkostungen stattfinden. Heute Vormittag war aber geschlossen. Über teilweise recht holprige Wanderwege sind wir erst weiter bergauf gewandert, wo es ein Dorf mit Lebensmittel-Laden geben sollte. Der hatte geöffnet und wir konnten Wasser mit Zitrone, aber ohne Zucker kaufen. Unterdessen war es Mittag und schon recht warm, da kam das Wasser gerade rechtzeitig. Danach gingen wir über kleine Straßen hoch über Flusstal Richtung Seyssel zurück, wobei folgende Fotos entstanden sind:

Auch in Seyssel selbst haben wir noch Gassen entdeckt, die wir nicht kannten.

Heute hat Tine noch versucht, uns auf dem nächsten Zeltplatz anzumelden. Das ist an der Authentifizierung meiner Kreditkarte gescheitert und so konnte sie dann nur ein Mail zu diesem Zeltplatz senden. Dieses Mail wurde inzwischen bestätigt.

19.6. Radtour zum Lac de Bourget, Badepause und zurück

Gestern hatte der Wetterbericht 32 °C im Schatten für heute angekündigt und deshalb hatten wir beschlossen, zu einem großen See in der Nähe zu fahren. Es war klar, dass der Weg einige steile Hügel beinhalten würde und so sind wir gleich nach Frühstück und täglichen Verrichtungen gestartet. Für die etwas mehr als 20 km zum See benötigten wir dann mehr als 2 Stunden Es wurde immer wärmer und der große, tiefe und sehr saubere „Lac de Bourget“ lud zum Baden ein. Das Wasser war sehr weich, einfach Herrlich. Außerdem waren nur sehr wenige Gäste m Strand, nachdem eine Schulklasse den See kurz nach unserer Ankunft verlassen hatte. Wir wären gern länger geblieben, doch Frida durfte dort nicht ins Wasser und wussten, dass der Rückweg aufgrund der Hitze noch anstrengender werden würde. Gegen 13:30 haben wir den Rückweg angetreten und waren kurz vor 16 Uhr wieder auf dem Zeltplatz. Auch nach dem Duschen war ich noch so platt, dass ich nicht mit dem Reisebericht beginnen konnte. Von der heutigen Radtour durch alte Dörfer und vorbei an altertümlichen Weingütern gibt es viel Filmmaterial, was ich erst nach unserer Rückkehr einfügen kann. Deshalb heute nur 2 Fotos vom Weg und einige vom See.

Hoffentlich bleibt die vorhergesagte Hitzeperiode mit bis zu 39 °C im Schatten aus, den solche Temperaturen könnten zum Abbruch unserer Reise entlang der Rhone führen. Das wäre dann sicher kein Spaß mehr.  Übrigens: alle Bilder in der Galerie lassen sich per Mouse-Klick vergrößern!

20.6._Freitag, letzter Tag vor Weiterreise nach Vion

Für heute waren 33°C im Schatten angekündigt, also planten wir nur eine kleine Wanderung für den Vormittag. Es gibt einen Wanderweg auf der Seite unseres Zeltplatzes, der im wesentlichen die Stadt umrundet, allerdings dabei durch Bergdörfer oberhalb Seyssels führt. Der Aufstieg zu diesen Dörfern war trotz noch angenehmen Temperaturen schweißtreibend. Die Sonne schien, es gab nur teilweise Schatten und der Weg war schon kurz nach Verlassen der Stadt sehr steil und steinig. So steil hatte der Anstieg auf der Karte nicht ausgesehen. Frida musste auch bis kurz vor Erreichen des höchsten Punktes laufen, da ich ihren leeren Wagen nur mit Schwierigkeiten den steinigen Weg hochschieben konnte. Als Belohnung gab es wunderbare Ausblicke auf Seyssel und später auf das gesamte sichtbare Rhone-Tal.

Wir waren ca. 9:30 gestartet und mit dem Mittagsleuten zurück in Seyssel. Dort gönnten wir uns noch Café au Lait und kurz darauf in der Boulangerie süße Teilchen und waren vor 13 Uhr wieder am Zelt. Wir konnten Duschen, Tine Wäsche waschen und ich konnte mich Rasieren. Dann begannen erste Aufräumarbeiten und Vorbereitung für die morgige Abreise. Heute Abend wollen wir uns im Zeltplatz-Restaurant noch etwas Wein genehmigen und dann hoffentlich gut schlafen.

21.6.Erster Umzug von Seyssel nach Vion mit Zeltabbau, 3 Stunden Fahrt und Zeltaufbau

Es war nach unangekündigtem Gewitter mit heftigem Regen gestern bis 21:30 und schwül-heißem Wetter etwas stressig, doch ca. 18 Uhr stand unser neuer Zeltaufbau am Ende des Zeltplatzes vor einer Schlucht. Jetzt sitzen wir im Zeltplatz-Lokal bei Wein und Bier und genießen den Abend.

22.6. Erster „Urlaubstag“ in Vion

Momentan sind hier 35°C im Schatten und die Konzentration fällt schwer. Eventuell gibt es heute Abend noch ein kleines Gewitter, was Abkühlung bringen könnte.

Heute früh sind wir etwas später aufgestanden, weil die bestellten Baguettes erst ab 8:30 Uhr abholbar sein würden. Es war noch angenehm kühl und wir sind den heutigen Sonntag langsam angegangen. Nach Frühstück und Wäsche waschen durch Tine haben wir einen ersten Rundgang durch das kleine, nette Dorf unternommen. Hier gibt es viele alte Häuser aus Naturstein, die sich bei Hitze vermutlich weniger aufheizen. Vermutlich sind sie nicht sehr komfortabel, doch meist größer als typische Einfamilienhäuser in Deutschland. Hier gibt es eine Boulangerie, einen Obst- und Gemüsehändler sowie einen Fleischer. Wir haben Aprikosen und Tomaten gekauft. Der nächste Supermarkt, ist per Fahrrad in ca. 8 km zu erreichen. 

Rundum gibt es viele Obstplantagen (mit leckeren Aprikosen) und natürlich Weinberge. Leider ist der Wein beim Obsthändler recht teuer (alles über 10€ die Flasche). 

Der kleine Zeltplatz ist sehr gepflegt und wurde in Terrassen in eine enge Schlucht hineingebaut. Es gibt hier bewusst angepflanzte Unterschiedlichste Baum- und Straucharten. Die sanitären Anlagen sind gut und praktisch ausgestattet und es gibt sogar einen kleinen Swimmingpool, der auch sehr sauber ist. Den haben wir heute Nachmittag bereits beide genutzt. Die Hitze hat uns aber träge gemacht und so halten wir uns vor allem im Schatten auf. Hier am Ende der zugänglichen Schlucht ist es sehr ruhig, meist hört man nur Vögel und Zikaden. Das ist ein großer Gegensatz zum Zeltplatz in Seyssel, den wir jetzt wirklich genießen

Morgen Vormittag wollen wir einen Fahrradausflug in Nachbardörfer unternehmen und in einem Supermarkt dort unsere Vorräte auffüllen. Wenn das Wetter mitspielt, werden wir hier sehr schöne Tage verleben können.

Nachtrag: Gestern Abend zog nach 22 Uhr noch ein Gewitter vorbei und hat uns zeitweise sehr starken Platzregen gegeben. Hier in unserer Schlucht gab es aber kaum Wind, der dem Zelt hätte gefährlich werden können. Sowohl Dachzelt als auch Vorzelt haben den Regen prima standgehalten – im Inneren ist nichts nass geworden.

23.6. Ausflug nach Tournon-sur-Rhone

Wegen der notwendigen Einkäufe haben wir uns für den Fahrradausflug heute für die nahe gelegene Stadt Tournon-sur-Rhone entschieden, da in Frankreich anscheinend die meisten kleineren Geschäfte montags geschlossen haben. Dafür sind sie sonntags auch in Dörfern zumindest halbtags geöffnet. In der Stadt gibt es große Supermärkte, welche jeden Tag und das teilweise 24 h um die Uhr geöffnet haben. Der Weg nach Tournon führte erst vorbei an Obstplantagen, dann an der Rhone entlang auf einem asphaltierten Radweg. Teilweise lag er gut im Schatten, wie man an den später hinzuzufügenden Videos erkennen kann. 

Schon nach ca. 8 km tauchte die Stadt auf. Wir haben uns zuerst den Stadtteil Tain-l’Hermitage angesehen. Die Fahrt über die Fußgängerbrücke voller Touristen (Chinesen?) war noch eindrucksvoll, doch kurz darauf kamen wir zu einer Hauptstraße, auf welcher sich extrem viele Autos, LKW`s und anderer Verkehr einen Wag bahnte. Es gibt in großes, vermutlich bekanntes Weingut und ansonsten normale Häuser.

Deshalb wechselten wir bald auf die andere Seite der Rhone, wo es ein altes Schloss und eine Fußgängerstraße mit vielen Geschäften gab – leider alle geschlossen. Wir schauten und einige weitere Gassen und das Chateau an. Am Rhone-Ufer lagen 2 vertäute Hotel-Schiffe, welche wohl die vielen Touristen in die Stadt gebracht hatten. Danach fuhren wir zurück nach Saint-Jean-de-Muzols, wo wir bei der Fahrt einen großen Intermarché gesehen hatten. Tine war einkaufen, was in dem riesigen Markt gar nicht einfach war. Sie musste mächtig suchen, um die Lebensmittel zu finden, welche sie kaufen wollte.

Sie brachte „Pain aux Chocolade“ und kalten Orangensaft für den sofortigen Genuss mit. Es war schon wieder sehr heiß geworden (35°C) und wir mussten uns dringend stärken. Zurück ging es wieder an vielen Obstplantagen (oft Aprikosenbäume) vorbei zum Zeltplatz, ich war noch kurz im Swimmingpool und dann kündigte sich per Grollen und grauer Wolken ein Gewitter an, was aber vorbeizog. Deshalb ist es immer noch schwül heiß und ich hoffe, dass ich es trotzdem schaffe, Text und Bilder auf die Webseite hochzuladen.

24.6. Radtour auf dem Rhone-Radweg entgegen der Fließrichtung

Nach dem schon obligatorischen Weg zur Boulangerie – heute per Rad wegen der Entfernung – wollten wir heute mal einige Orte ansehen, die wir bei der Anfahrt nach Vion nur schnell (mit max. 30 km/h) durchfahren hatten. Es wurde wie die letzten Tage wieder sehr schnell heiß, und somit kam nur eine Tour von ca. 24 km zustande. Der Radweg führte uns teilweise weit an Ortschaften vorbei, die im Prinzip nur aus Häusern entlang einer viel befahrenen Straße bestanden. Somit gab es auch kaum Fotomotive. Wir haben uns Sarras und St. Vallier angesehen, waren aber nicht sonderlich begeistert von diesen Orten. An steilen Hängen sahen wir überall Weinberge, doch dort konnten wir mit unseren Rädern nicht hin. Selbst mit e-Bikes wären die steilen Wege nicht befahrbar gewesen. Tine hat vorhin noch die Reservierungsbestätigung vom nächsten Zeltplatz in Cruas bekommen, wohin wir übermorgen wechseln wollen. Morgen werden wir noch eine kleine Wanderung unternehmen und vermutlich am Abend schon mal das Vorzelt abbauen und einpacken, sofern nicht doch noch ein Gewitter kommt.

Hier noch einige Fotos von heute.

25.6. Letzter und heißester Tag in Vion

Heute soll das Thermometer noch bis auf 36° im Schatten steigen. Deshalb sind wir gleich nach dem Frühstück noch mal ins Dorf gelaufen, um Brot, Butter, Gemüse und Obst zu kaufen. Vorher haben wir aber erst mal das am Höchsten gelegene Gebäude besucht, eine vermutlich recht alte Kirche. Leider war die Kirche aus für mir nicht übersetzbaren Gründen von Amts wegen verschlossen. Drinnen wäre es sicher kühler gewesen. Von dort gab es schöne Blicke auf das ganze Dorf und auch die Nachbardörfer waren gut zu sehen, wie die folgenden Fotos beweisen. Durch die Sonne hat die Kirche auf manchen Fotos so etwas wie einen Heiligenschein bekommen…

Unterdessen ist es nach 14 Uhr, 36°C sind bereits erreicht und die Temperatur steigt weiter. Ich war schon baden und jetzt ist Tine wieder zur „Piscine“ gelaufen. Heute wollen wir uns nur noch so gut wie möglich vor der Hitze schützen und am Abend schon mal das Vorzelt abbauen, einpacken und einige andere Vorbereitungen zum morgigen Wechsel nach Cruas treffen. Unterwegs will Tine noch unsere Vorräte im Supermarkt auffrischen und dann geht es auf die Autobahn. Möglicherweise habe ich dann morgen wegen des neuen Aufbaus keine Zeit einen Eintrag hier zu machen. Doch übermorgen folgt sicher ein erster Bericht vom Zeltplatz „Harmony“ in Cruas.

26.6. Cruas - erster Eindruck

Da wir gestern schon das Vorzelt weggepackt hatten, ging der Abbau heute früh einigermaßen schnell und wir konnten schon vor 10 Uhr nach Cruas starten. Auch der Einkauf im Supermarkt war einigermaßen schnell erledigt, so dass wir Richtung Autobahn starten konnten. Die Autobahn war ungewohnt voll mit vielen LKW’s. Da wir aber nur 34 km dort fahren mussten, waren wir bald wieder auf weniger befahrenen Landstraßen und kamen schon 11:30 am Zeltplatz an. Wir durften uns einen schattigen Platz aussuchen und aufbauen, was kurz vor 14 Uhr erledigt war. Wir waren vor allem von der Hitze und dem wenigen Schlaf (Frida war sehr unruhig und hat uns immer wieder geweckt) auch ziemlich erledigt. Nach einer Ruhepause haben wir den Zeltplatz und dessen Umgebung erkundet und ihn für schön und ruhig befunden.

Kleine Wermutstropfen: ganz in der Nähe gibt es ein Atomkraftwerk mit 4 riesigen Kühltürmen und die Berge der Umgebung sehen sehr „angeknabbert“ aus, weil hier irgendetwas abgebaut wurde. Das entsprechende Werk scheint aber stillgelegt zu sein. Nach 17 Uhr habe ich dann im Ortskern nach einer Boulangerie gesucht, doch die war geschlossen. Es soll noch eine zweite geben, die wir morgen aufsuchen wollen. Heute werden wir pünktlich Schlafen gehen und hoffen, dass Frida uns Schlafen lässt.

27.6. Besichtigung von Cruas

Heute früh bin ich nur wenig ausgeschlafen erwacht und wir bekamen erst kurz nach halb 9 die bestellten Baguettes und süßen Teilchen ans Zelt geliefert. Der Tag begann also etwas gemächlich. Die ganze Nacht hatte es starken Wind gegeben und er sollte Tagsüber noch auffrischen. Immerhin sollte die Höchsttemperatur 33° nicht übersteigen. Momentan sitzen wir im Schatten von Auto und Dachzelt und schwitzen trotzdem vor uns hin. Da helfen auch die Windböen bis 65 km/h nichts. Der Wind ist eben auch heiß…

Heute Vormittag haben wir den Ort erkundet und 2 geöffnete Boulangerien gefunden. Morgen wird es wieder zeitige Frühstück mit wirklich frischen Baguettes geben. Zuerst hatten wir uns noch den Jachthafen mit davor liegendem Park angesehen, der sich recht nahe am Kernkraftwerk befindet. Offensichtlich wird im Ort ein wichtiger Rohstoff für Zement abgebaut und in einem hässlichen Werk verarbeitet. Daher auch die angeknabberten Berge. Im Ort selbst hat sich das vermutete Schloss am Berghang als das im Wiederaufbau befindliche historische Cruas mit vielen kleinen Gassen herausgestellt. Es hat Denkmalstatus, ist also nicht bewohnt, doch es gibt manchmal Führungen dorthin. Ich habe sehr viele Fotos gemacht und einige hier hochgeladen:

Unterhalb des alten Dorfes gibt es weitere alte Gassen mit noch bewohnten Häusern. Für die Leute ist es vermutlich nicht einfach, in diesen alten Häusern zu leben, doch sie haben ihre Häuser und Gassen mit vielen Blumen geschmückt. Nach diesen Besichtigungen brauchten wir dringen was Kaltes zu Trinken und haben in einer Sportsbar eine 1,25l Flasche Sprudelwasser mit Eis ausgetrunken. Danach sind wir zurück zum Zeltplatz gegangen, um der Hitze auszuweichen. Das viele Grün hier und der Swimmingpool machen die Wärme aushaltbar. Seitdem ist Chillen angesagt.

28.6. Radtour nach Montelimar und zurück

Obwohl uns die Widrigkeiten hohe Temperaturen und starker Wind bewusst waren, hatten wir gestern beschlossen, heute nach Montelimar zu fahren. Heute ist Samstag und da haben alle Geschäfte offen und es ist belebt in der Stadt. Wenn alle Leute zu Hause bleiben, sieht jede irgendwie deplatziert aus. Wie sind also so früh wie möglich (gegen halb 10) losgefahren und es ging dank Rückenwind meist mit mehr als 20 km/h vorwärts. Nach Umrundung des Kernkraftwerks war Rochemaure schnell erreicht. 

Auch von diesem Ort gibt es zumindest Ruinen hoch oben am Hang und einen historischen Teil und weiter unten einen noch bewohnten. Der historische Teil sah aus der Ferne sehr wehrhaft und interessant aus. Wir werden ihn morgen einen Besuch abstatten und Details „erforschen“. Von dort aus führte der Radweg über eine sehr lange und schmale Hängebrücke, die nur per Fahrrad benutzt werden darf. Aufgrund der starken Windböen schwankte diese Brücke deutlich und wir haben die Räder lieber geschoben. Mit Frida im Hänger hätte ich die Böen kaum ausgleichen können. Wir waren froh, als wir sie überwunden hatten. 

Rochemaure

Der Radweg entlang der Rhone führte oft völlig frei auf dem Deich oder auf einem Weg neben dem Deich entlang, welcher Schatten und Windschutz bot. Leider war der Radweg durch verschieden Verzweigungen der Rhone so geführt, dass wir erst an Montelimar vorbei, dann über eine Autobrücke und dann zurück in die recht große Stadt fahren mussten. Schon schwitzend kamen wir auf einem Markt im Zentrum an, wo wie auch in anderen Straßen und Plätzen ein großer Wochenmarkt stattfand. Wir kauften uns 4 köstliche, reife Aprikosen und bekamen auch noch einige Kirschen in die Tüte geschenkt, da ich auf Französisch gesagt hatte, dass wir die gleich essen wollen. Nach dem Marktbummel kam der Bummel durch Geschäftsstraßen der Innenstadt. 

Wegen der Hitze haben wir uns aber bald auf einen ruhigen Platz in den Schatten verzogen, wo viele Einheimische saßen und irgendetwas getrunken haben. Wir kauften in einem kleinen Bistro leckere frisch hergestellte Smoothies aus Mango bzw. Pfirsich und eine Flasche Eiswasser. Es war eine herrliche Erfrischung. 

Da die Zeit fortgeschritten war, brachen wir die Stadtbesichtigung bald ab und suchten einen Weg zurück nach Rochemaure, ohne den großen Umweg. Die Straßen waren auch per Rad gut benutzbar (Radstreifen vorhanden) und wir kamen bald am anderen Ufer der Rhone an. Trotzdem mussten wir auch die Hängebrücke noch mal überwinden, was schon langsam gefährlich war. 

 

Die Windböen wurden immer stärker und wir mussten nun teilweise ohne jeden Schutz auf dem Deich gegen den Wind strampeln. Oft kamen wir kaum mit 12 km/h vorwärts und es war sehr anstrengend. Unterdessen strebte auch die Temperatur auf 35°C im Schatten zu und wir mussten öfter Pausen einlegen. Letztlich kamen wir erschöpft kurz vor 15 Uhr in Cruas an, wo wir noch etwas trinken und Einkaufen wollten. Die Bar hatte heute entgegen den Öffnungszeiten ganz geschlossen und der Laden machte erst eine halbe Stunde später auf. Wir warteten im Schatten, dann ging Tine Vorräte kaufen und ziemlich fertig kamen wir schließlich gegen 16 Uhr am Zelt an. Inzwischen waren 35°C erreicht…

29.6. Radausflug nach Rochemaure

Heute sind wir auf dem gleichen Weg per Rad unterwegs. Es ist früh schon wieder heiß, doch der wind schiebt etwas weniger. Wir kommen trotzdem ausgedorrt und schwitzend in Rochemaure an und finden im Tabakladen kalte Getränke. Danach merken wir, dass es in de Boulangerie bessere kalte Getränke zu deutlich geringerem Preis gegeben hätte. Na ja, der Durst war erst mal gestillt und wir machten uns auf dem Weg zum Schlosss und umgebenden Gebäuden weit oberhalb des Ortes. Das erste Stück nutzten wir den Fußweg, doch der war nicht kompatibel mit dem Fridamobil. Deshalb wechselten wir auf die deutlich längere Straße zum Schloss. Immer wieder kamen uns auf der engen Straße Autos entgegen, was mich wunderte. Später löste sich das Rätsel: Im Schloss bzw. den umgebenden Gebäuden wohnen nach gründlicher Sanierung wieder Leute!

Bereits auf dem Rückweg in den Ort bergab war wieder kräftiges Schwitzen angesagt. Wir waren sehr froh, dass wir einen kleinen Laden Fanden, der uns kaltes Wasser verkaufen konnte. Wir sahen uns noch ein wenig im alten Ort unten um und starteten den Rückweg zum Zeltplatz. Wieder herrschte Gegenwind, allerdings mit weniger staken Böen. Für Kitesurfer genügte der Wind allemal.

Auf dem Zeltplatz ist es auch sehr heiß, jetzt nach 16 Uhr 37°C im Schatten. Da bewegt man sich nicht und kann auch kaum klare Gedanken fassen. Ich war vor diesem Text lange kalt Duschen und auch mal kurz im Swimmingpool… Hoffentlich wird es nachts etwas kälter als letzte Nacht, die für uns alle 3 viel zu heiß war.

30.6. Ruhetag

Kleiner See direkt neben dem Zeltplatz
Kleiner See direkt neben dem Zeltplatz

Heute ist Ruhetag mit Auffüllen der Vorräte im lokalen Vival-Markt, Vorbereitungen für den morgigen Ortswechsel sowie mehreren Abkühlungen im Swimmingpool. Am Vormittag waren wir noch mal im Ort, haben uns eine angeblich berühmte Kirche gegen Eintritt auch von innen angesehen und Tine war Einkaufen. 

Seit der Rückkehr versuchen wir mit der hohen Temperatur klar zu kommen. Es sind wieder 37°C, doch es gibt eine Neuigkeit: Seit ca. 15:30 ziehen einzelne Wolken über den Zeltplatz und gegen 16 Uhr hat es auch für einige Minuten warmen Regen gegeben. 15 Minuten später ist alles schon wieder abgetrocknet. Möglicherweise kommt aber noch mal eine Wolke mit etwas Regen vorbei. Wir wollen heute Abend nach dem Abendbrot noch das Vorzelt abbauen und verpacken und hoffen, dass wir kommende Nacht besser schlafen können. Mal sehen, ob das klappt. 

Morgen werden wir ca. 70 km zu einem Campingplatz bei Cheylard reisen. Der liegt an einem Nebenfluss der Rhone im Mittelgebirge und dort soll es etwas kühler sein. In Avignon waren schon heute mindestens 40^C und die Temperaturen sollen die nächsten Tage weiter steigen…

1.7. Ankunft in Cheylard

Gestern Abend hat uns ein weiteres Gewitter zwar verfehlt (es grollte nur lange in der Nähe), doch ein damit verbundener langer und intensiver Regen hatte deutliche Abkühlung gebracht. So konnten wir endlich mal wieder Schlafen ohne zu Schwitzen. Allerdings war heute früh alles nass, was nass werden konnte. Zum Glück hatten wir das Vorzelt schon gestern Abend abgebaut und im Auto verstaut. Das Dachzelt, unser Mash-Boden, das Fridamobil und andere Dinge mussten erst getrocknet und gesäubert werden, ehe wir sie einpacken konnten. So sind wir dann auch erst gegen 11 Uhr losgefahren. Der Weg entgegen der Fließrichtung der L’Eyrieux war kurvenreich, aber wunderschön. Im Tal das Flussbett mit vielen Felsen und zwischendurch immer wieder Ortschaften mit Häusern vorwiegend aus Natursteinen der Gegend. Unterwegs haben wir an einer Ausflugsgaststätte etwas getrunken und ein Eis gegessen. 

Es war schon wieder sehr heiß außerhalb unseres Autos. Nach Ankunft auf dem Zeltplatz mussten wir noch 45 Minuten warten, bis die Rezeption um 14 Uhr öffnete. Es erforderte etwas Diskussion, bis wir einen ausreichend großen und schattigen Platz bekamen. Der Aufbau verlief problemlos, war aber wieder schweißtreibend. Zum Glück gibt es Duschen und auch einen „Naturstrand“ direkt am Zeltplatz. Morgen werden wir dann den Ort und die nähere Umgebung erkunden.

Naturstrand am Zeltplatz
Naturstrand am Zeltplatz

2.7. Le Cheylard Markt und Altstadt

Wir hatten erfahren, dass in Le Cheylard heut Wochenmarkt ist. Nach einer recht ruhigen, erholsamen Nacht wegen eines Gewitters in der Nähe, welches deutliche Abkühlung gebracht hatte, war ich wie immer in der Boulangerie. Gleich nach dem Frühstück sind wir in Richtung Altstadt aufgebrochen, wobei die Orientierung durch die von 2 Flüssen getrennte Stadt erst mal schwierig war. Beim ersten Sichten war auch die Tourist-Info noch geschlossen, doch wir haben den Markt trotzdem gefunden. Der markt war übersichtlich, aber Trotzdem offenbar Treffpunkt der Menschen aus einem größeren Einzugsgebiet. Wieder gab es köstliche Aprikosen und viel anderes Obst und Gemüse. Gekauft haben wir auch große Tomaten einer Sorte, die es in Deutschland vermutlich nicht gibt. Sehr frisch, schmackhaft, mit viel festen Bestandteilen und deutlich weniger Flüssigkeit als holländische Tomaten. Nach dem Markt sind wir noch mal ins Tourist-Info gegangen und haben uns einen Stadtplan geholt. Die Orientierung blieb trotzdem schwierig.

Den Weg in die Altstadt haben wir gefunden und überrascht festgestellt, dass am Kommenden Wochenende so etwas wie ein Gaukler-Fest stattfinden soll. Die Altstadt war bereits mit Wimpeln geschmückt und es gab auch viele kleine Kunstwerke zu sehen, die wohl dem Stil des Malers Miro nachempfunden wurden. Genaues werde ich erst erfahren, wenn ich die entsprechende Ankündigung übersetzt habe…

Nach dem Rundgang waren wir noch mal auf dem Wochenmarkt und haben dort Fruchtsäfte und Wasser mit Geschmack getrunken. Es war schon wieder heiß und wir mussten dringen Flüssigkeit nachfüllen. Anschließend suchten wir noch nach einem Supermarkt in einem anderen Stadtteil, fanden den schließlich und Tine war wieder Vorräte besorgen. Der Weg zurück zum Zeltplatz bot kaum Schatten und war mindestens 3 km lang. Schwitzend erreichten wir das Zelt, ich war Baden und Tine im Anschluss Duschen. Bis zum Abend verlief der Tag normal, von ein paar Regentropfen abgesehen, die aber auch etwas Abkühlung brachten.

3.7. Radtour vom Zeltplatz Le Cheylard nach Lamastre

Heute sind wir einen Teil der sehr beliebten Radstrecke „Dolce Via“ auf einer stillgelegten Bahnstrecke nach Lamastre und zurück gefahren. 

Besonderheit: ca. die Hälfte der Strecke geht es bergauf, dann wird der Pass durch einen langen Tunnel unterquert und es geht mit ungefähr der gleichen „Steigung“ bergab nach Lamastre. Bereits nach den ersten 5 km bergauf musste ich um eine Pause bitten, weil der Kreislauf nahe dem Limit war. Mit Frida im Hänger auf leicht steinigem Untergrund war das Vorrankommen nur mit weniger als 10 km/h möglich und bei der hohen Temperatur sehr schweißtreibend. Erst bei der Einfahrt in Lamastre haben wir bemerkt, dass ein Rad vom Hänger ziemlich Platt war. Das hatte den Rollwiederstand wohl zusätzlich verschlechtert. Während der 10 Kilometer bergauf waren zusätzliche Pausen nötig. Die Strecke selbst war sehr abwechslungsreich: viele Brücken und Viadukte, aber auch einige kurze Tunnel und immer wieder tolle Aussichten auf die Natur. Das wird aber erst im Filmmaterial deutlich, was ich auf die Schnelle nicht hier einstellen kann. 

 

Kurz nach dem höchsten Punkt und Durchquerung des Tunnels unter dem Pass sahen wir de kleinen Ort Saint Prix

Von hier aus rollten wir bergab nach Lamastre. Lamastre selbst ist der Endpunkt vom „Train de l’Ardeche“ https://www.trainardeche.fr, welcher aus dem Rhone-Tal bis ins Gebirge fährt und viele Touristen teilweise mit Fahrrädern nach Lamastre bringt. Vielleicht deshalb sieht die Stadt mit vielen Geschäften relativ wohlhabend aus und wir haben dort ein tolles Eis zu Mittag gegessen.

Speziell für Jost einige Fotos von diesem Zug.

Die Rückfahrt auf der gleichen strecke war wieder Schweißtreibend und vom Aufpumpen des nicht mehr dichten Reifens vom Fridamobil unterbrochen. Gegen 15_Uhr waren wir wieder auf dem Zeltplatz und ich konnte den Schweiß im Naturbad abspülen.

4.7. Wanderung nach Sankt Martin de Valamas und zurück

Heute haben wir die kühleren Vormittagsstunden genutzt, um auf der „Dolce Via“ entlang des Flusses L’Eyrieux nach oben in Richtung „Sant Martin de Valamas“ zu wandern. 

Naturbad am Zeltplatz
Naturbad am Zeltplatz

Auf dem ehemaligen Bahndamm ging das sehr gut, doch die Sonne ist erbarmungslos und bringt uns schnell wieder zum Schwitzen. Zum Glück hatten wir immer reichlich Wasser dabei. Es ergaben sich herrliche Ausblicke auf den tiefer gelegenen Fluss, die Natur, Berge und Felsen.

Nach ca. 2 Stunden erreichten wir das kleine Städtchen und blickten wieder vorwiegend auf alte Steinhäuser, enge Gassen und einen zentralen Platz mit Kirche, Rathaus und einigen Gaststätten. In einem Kaffee erhielten wir eine große Flasche kaltes Mineralwasser und 2 Gläser für 4 Euro. Da wir am Nachmittag noch baden gehen und Einkaufen wollten traten wir bald den Rückweg an, der auf dem gleichen Weg stattfand. Im engen Flusstal gibt es keinen 2. Weg.

Nach weiteren 2 Stunden und ca. 15 km kamen wir zurück zum Zeltplatz.

Baden bzw. Duschen war nötig und danach gingen wir zusammen Einkaufen. Von dort zurückgekommen begann wieder das normale Zeltplatzleben. 

5.7. Vorbereitungen Abreise und Drehorgel-Festival

Nachdem wir heute Morgen das Vorzelt abgebaut und eingepackt hatten sind wir mit Frida an einen unbewachten „Strand“ am Fluss gegangen und haben alle gebadet – Frida allerdings nur die Beine. Es war noch relativ kühl (19°C im Schatten) und ein frischer Wind erforderte, dass wir uns auf Steinen in der sonne trocknen. Da sind folgende Video/Fotos entstanden.

Danach sind wir in die Altstadt losgezogen, wo 14 Uhr das Festival beginnen sollte. Zuvor wollten wir noch was kleines Essen und bestellten nach einigen Kommunikationsschwierigkeiten 2 Sandwiches. Es dauerte eine Weile, doch dann kamen 2 riesige Baguettes, eins reichlich gefüllt mit Camembert und ein weiteres gefüllt mit Salat, Tomaten und reichlich Wurst. Es dauerte lange und brauchte viel Wasser dazu, bis wir diese endlich aufgegessen hatten. Danach mussten wir zur Verdauung noch 2 große Café au Lait bestellen. Nach 14 Uhr hörte man dann erst Musik aus einer Gasse und wir zogen los, um das Festival zu erleben. Leider waren wir zu der Zeit ziemlich die einzigen Gäste und auch die Drehorgler kam erst nach und nach in die Gassen. Also kehrten wir erst mal auf den Zeltplatz zurück und wollen heute Abend noch mal hingehen wollen. Da soll es um 18 Uhr noch ein Konzert geben…

6.7._Zwischenübernachtung in Audelange

Der Zeltabbau und das Einpacken verliefen bei trockenem Wetter problemlos. Allerdings war es kühler als die Tage zuvor (wir mussten beim Frühstück eine Jacke anziehen) und Frida war nicht gut drauf.

Unser Navi bot uns verschiedene Routen an, wie wir nach Audelange kommen könnten. Die geringste Zeit wurde für eine Route angegeben, auf der wir die auf dem Hinweg genutzte Straße zurück zur Rhone fahren sollten. Diese Straße ist kurvenreich und viel befahren, was vor allem für Fridas Magen ein Problem sein würde. Kaum zeitintensiver war eine unbekannte Route über St. Etienne, und deshalb entschieden wir uns für diese Route. Kaum hatten wir den Zeltplatz verlassen führte uns das Navi über eine sehr steile, schmale Straße bergauf und bergauf mit vielen Serpentinen, wobei zwischen den Kurven kaum 3 Autolängen platz war. Ich konnte nur im ersten und 2. Gang fahren anders war die Straße nicht zu bewältigen. Frida war unruhig, machte aber alles mit. Auf einer Art Hochplateau in einem kleinen Dorf angekommen, machten wir erst mal Pause. Leider zeigen die Fotos nicht, wie weit oben in der Ardèche wir da waren.

Weiter ging es dann über etwas breitere Straßen, an denen 2 Autos gerade so nebeneinander vorbeifahren konnten. Es ging langsam und allmählich abwärts und vor St. Etienne wurden die Straßen zu Fernstraßen. Kaum wenige Kilometer auf der anschließenden Autobahn fahrend musste ich schon am Randstreifen halten, weil Frida den Mageninhalt nicht mehr halten konnte…

Tine konnte das Malheur schnell beseitigen und nach der Stadtautobahn von St. Etienne nahm der dichte Verkehr langsam wieder ab. Das Navi leitete uns gut um Lyon herum und es folgten entspannte Kilometer auf der Autobahn. Wir kamen ca. 15 Uhr in der Pension an, welche äußerlich wie ein stark heruntergekommener, alter Bauernhof aussah. Zum Glück war dort gerade ein Mann bei der Arbeit, der uns half, den Vermieter ausfindig zu machen. Der hatte wohl geschlafen, weil wir uns erst für 17 Uhr angekündigt hatten. Jedenfalls hatten wir schon ziemlich mulmige Gefühle, was uns hier erwarten würde. 

 

Es stellte sich heraus, dass das über 300 Jahre alte Gebäude innerlich mit viel Liebe und bei Erhaltung alter Substanz saniert worden war. Auch die Zimmer waren ungewöhnlich eingerichtet, obwohl alles notwendige wie WC und Dusche vorhanden war.

7.7. Weiterfahrt von Audelange nach Heidelberg zu Franzi

Nach einem umfangreichen Frühstück haben wir uns kurz nach 9 Uhr verabschiedet und sind wieder losgefahren. Die Fahrt nach Heidelberg verlief bis auf einige teils sehr starke Regenschauer problemlos. Einzige Ausnahme: Der Benzinverbrauch war ungewöhnlich hoch: ca. 1 l pro 100km mehr als bei anderen Fahrten mit Dachzelt. Bisher ist uns nicht klar, was die Ursache ist. Möglicherweise ist das Benzin in Frankreich schlechter (SP95 E5 und auch SP95 E10). Hier im Landhotel Waldhorn kamen wir ca. 14:30 an und wurden schon erwartet. Später sind wir noch zum Edeka nach Ziegelhausen gefahren und haben uns Abendessen besorgt. Die Hotelgaststätte hat zur Zeit? geschlossen, doch das wussten wir schon vorher. Nach dem Abendbrot haben wir noch etwas TV geschaut und haben uns dann bald Schlafen gelegt

Das leider nicht einfach erreichbare Hotel (liegt weit oben am Berg im Peterstal) ist deutlich größer, als das Foto vermittelt. Es hat einen großen Innenhof, der als Parkplatz genutzt wird, einen kleinen Biergarten und ein angebautes Gästehaus. Da aber nur noch Familienmitglieder das Hotel am Laufen halten, nimmt es nur noch wenige Gäste auf und die Zukunftsaussichten sind trübe. Es fehlt Personal, was dringend gebraucht würde, aber nicht zu bekommen ist.

8.7. Bei Franzi in Heidelberg

Nach einer sehr ruhigen Nacht sind wir erholt zeitig aufgestanden und erst mal zum Bäcker gelaufen, um zu Frühstücken. Allerdings konnten wir das nicht bequem, denn Tine musste mit Frida draußen vor dem Bäcker im Stehen essen und Kaffee schlürfen. Billig war das frühstück auch nicht. Das nächste Frühstück am Folgetag haben wir dann im Hotel gegessen – nicht viel teurer, dafür sehr vielfältig, ruhig und angenehm am Tisch. Da wir den günstigsten Weg noch nicht kannten, sind wir erst weit hinunter ins Tal und dann wieder steil bergauf zum Haus der Wohngemeinschaft „Gemeinwohlglück“ gelaufen. Franzi empfing uns etwas hektisch, weil wir etwas eher als ausgemacht dort ankamen. Wir unternahmen noch einen kleinen Spaziergang und trafen Franzi dann entspannt zu Kaffee, Tee und Kuchen auf einer Terrasse des Hauses. 

Ziegelhausen, ein eingemeindeter Stadtteil von Heidelberg. Noch weiter oben folgt dann Peterstal. 

Wir konnten uns gut unterhalten und später stellte uns Franzi noch das Haus, Ihr Zimmer und die anwesenden Mitbewohner vor. Gegen Mittag beschlossen Tine und ich, am Nachmittag die Altstadt von Heidelberg zu besuchen, die eine der schönsten in Europa und ein Touristenmagnet sein sollten. Wir fuhren mit dem Stadtbus dorthin und beim Aussteigen regnete es so stark, dass wir erst noch 15 Minuten in der überdachten Haltestelle blieben. Dann ging es endlich über die alte Neckarbrücke in die schöne Altstadt. Die Mehrzahl der Touristen hatte den Regen in den unzähligen Kaffees und Gaststätten verbracht und alle stürmten nun auf die lange Hauptstraße (eine sehr lange Fußgängerzone) zurück. Viele Asiaten und andere Ausländer sowie Studenten bevölkerten die autofreien Straßen der Innenstadt. Das war vor allem für Frida ein Problem und so kamen wir nur langsam voran. Hier ein paar Eindrücke davon:

Mehr als einen Überblick konnten wir nicht gewinnen und waren schnell pflastermüde. Also sind wir mit dem Bus zurück zum Hotel gefahren. Franzi hatte uns noch zum gemeinsamen Abendbrot mit Ihren Mitbewohnern eingeladen. Leider ging es Frida nicht gut (seit morgens Durchfall) und so beschloss Tine, mit ihr im Hotel zu bleiben. Ich habe dann noch einen angenehmen Abend mit Franzi und Ihren Mitbewohnern verbracht und im Anschluss Tine davon erzählt. Nach einem Glas Wein sind wir dann ins Bett gegangen.

9.7. Fahrt auf der Autobahn über Stuttgart nach Hause

Nach einer weiteren ruhigen Nacht im Landhotel Waldhorn und einem ausgiebigen Frühstück sind wir erst am Neckar entlang zur Autobahn und dann vom Navi über Stuttgart nach München geleitet worden. Im Autoradio hörten wir von einem bösen Unfall auf der A6, der zu langen Staus geführt hatte. Es gab zwar die üblichen Staus in der Schwäbischen Alb und doch sind wir schon nach ca. 4 Stunden zu Hause angekommen. Damit endete unser Frankreich-Urlaub und wir begannen mit den mehrtätigen Arbeiten zum Säubern und Aufräumen von Auto, Zeltausrüstung und Kleidung sowie dem Verstauen der Sachen in Wohnung und Werkstatt… 

Anschließend erfolgt die Erweiterung dieses Berichts mit entsprechenden Videos, die noch geschnitten und bearbeitet werden müssen.

Die Reise hat uns gut gefallen, auch wenn wir aufgrund der Hitze unsere Pläne geändert haben und nicht nach Avignon bzw. ans Mittelmeer gefahren sind. Unsere Ausrüstung hat sich bewährt, Frida hat sich gut eingefügt und wir werden auch nächstes Jahr wieder so irgendwo unterwegs sein.